Die AMD RX 6600 XT ist eine großartige GPU im unteren Mittelklasse-Segment.
In diesem ausführlichen Artikel stellen wir die absoluten besten RX 6600 XT Grafikkarten vor, die derzeit erhältlich sind!
In den letzten Jahren war es aufgrund der erhöhten Nachfrage durch Cryptomining und der Chipknappheit sehr schwierig, an eine High-End-GPU zu kommen.
Glücklicherweise ist die Verfügbarkeit von RX 6600 XT und anderen GPUs im Low-/Mid-End-Bereich von diesen Problemen nicht so stark betroffen.
XFX Speedster MERC308 Radeon RX 6600 XT Black Gaming Grafikkarte mit 8GB GDDR6 HDMI 3xDP, AMD RDNA™ 2 (RX-66XT8TBDQ)
Für diesen Artikel haben wir die RX 6600 XT unter die Lupe genommen und die verfügbaren Varianten dieser Karte verglichen, um herauszufinden, welche die beste Leistungsaufnahme, Performance und Kühlung bietet.
Wir haben alle Optionen dieser GPUs geprüft und sind überzeugt, dass die folgenden Details hilfreich sein werden, um die richtige Grafikkarte auszuwählen.
Sapphire Radeon RX 6600 XT Pulse OC
Spezifikationen:
- Anschlüsse: 3 x DisplayPort, 1 x HDMI
- Boost Takt: 2593 MHz
- Abmessungen: L: 240 mm, B: 119,85 mm, H: 44,75 mm
Vorzüge:
- Solides Übertaktungspotenzial
- Gute Kühlleistung
Nachteile:
- Keine Werkübertaktung
Wenn wir die besten AMD-Karten untersuchen, landet Sapphire fast immer auf den vorderen Plätzen.
Auch die Sapphire Radeon RX 6600 XT Pulse OC ist für einen fairen Preis ein vielversprechender Kauf.
Die Kühlung ist nicht Sapphires High-End-Lösung, aber für eine GPU mit geringer Leistungsaufnahme wie diese ist sie absolut ausreichend.
Preisgestaltung
Die UVP für Sapphires Karte beträgt 409€, ein kleiner Aufschlag zur offiziellen UVP der Basis-GPU. Insgesamt also kein schlechter Preis von Sapphire.
Design
Das Pulse-Design dieser Sapphire-Karte ähnelt größtenteils anderen RX 6000er Pulse-Modellen.
Es hat eine schwarze Kunststoffabdeckung um einen Zwei-Lüfter-Kühlkörper. Rote Akzente zieren die gesamte Abdeckung, wirken aber nicht aufdringlich. Sie verleihen der Karte einen eigenständigen Look.
Es gibt keine RGB-Beleuchtung, was angesichts des Designs aber in Ordnung geht. Die Karte würde gut in einem schlichten Gaming-PC aussehen.
Natürlich hat sie auch einen Backplate, was heutzutage Standard ist. Im Gegensatz zu einigen MSI- oder Gigabyte-Karten ist diese Backplate aus Metall, was Optik und Haptik verbessert. Das Metall kann auch helfen, die Hitze abzuführen.
Leistung und Übertaktungspotenzial
Laut offiziellen Angaben liegt der Boost-Takt bei 2593 MHz, also fast identisch mit dem Referenzdesign der RX 6600 XT. Schauen wir also, wie sich die Karte beim Zocken schlägt.
In Cyberpunk 2077 steigen die Taktraten kurz auf 2697 MHz, sinken dann aber schnell wieder auf etwa 2530 MHz im Durchschnitt. Die Taktraten weichen also deutlich von den offiziellen Angaben ab.
Allerdings machen diese Taktraten-Spitzen Übertaktung vielversprechend. Sapphires Karte lässt sich wohl auf 2700+ MHz mit einer soliden Übertaktung pushen.
Diese Übertaktung kann die Performance in Spielen um 7-8% steigern – nicht schlecht!
Kühlung und Geräuschkulisse
Mit den Standard-Einstellungen erreicht die GPU im Durchschnitt 70°C, die Lautstärke liegt bei etwa 28 dBA. Das sollte angesichts der moderaten Lautstärke recht kühl sein.
Wir müssen die Karte aber mit anderen RX 6600 XT-Varianten vergleichen, um ein endgültiges Urteil zu fällen.
XFX RX 6600 XT Merc 308
Spezifikationen:
- Anschlüsse: 3 x DisplayPort, 1 x HDMI
- Boost Takt: 2607 MHz
- Abmessungen: L: 274 mm, B: 114 mm, H: 50 mm
Vorzüge:
- Extrem leise
Nachteile:
- Keine Werkübertaktung
- Mittelmäßiges Übertaktungspotenzial
Preisgestaltung
XFX’s RX 6600 XT Merc 308 kostet 410€ UVP, nur 30€ über der empfohlenen UVP der Basis-GPU.
Design
Im Gegensatz zur Sapphire Karte hat die Merc 308 von XFX ein Triple-Lüfter-Design, daher ist sie mit 274 mm etwas länger. Sie ist auch etwas höher, daher könnte der Kühlkörper größer dimensioniert sein.
Die Radeon sieht vom Design her ziemlich schick aus. Ihre Abdeckung ist überwiegend schwarz mit weißen Akzenten um die Lüfter und Kanten. In einem weißen PC würde sie für einen willkommenen Farbtupfer sorgen.
Die Backplate besteht erfreulicherweise aus Metall.
Leistung und Übertaktungspotenzial
Der offizielle Boost Takt dieser Karte beträgt 2607 MHz, also nur ein minimaler Anstieg gegenüber der Referenz-RX 6600 XT. Aber Spezifikationen sagen nie die ganze Wahrheit, schauen wir auf die tatsächliche Performance.
Ähnlich wie bei der Sapphire Karte taktet die Merc 308 im Maximum über 2600 MHz und pendelt sich dann bei etwa 2550 MHz ein.
Beim Optimieren der XFX RX 6600 XT Merc 308 können die GPU-Taktraten auf 2700 MHz und der Speichertakt auf etwa 2170 MHz gesteigert werden.
Eine solide Übertaktung, die aber hinter den Werksangaben zurückbleibt.
Kühlung und Geräuschkulisse
Die geringen Taktraten-Änderungen machen sich kaum in der Spieleleistung bemerkbar. Entscheidender sind die Kühl- und Geräuschwerte jeder Karte.
Dank der drei Lüfter läuft XFX’s GPU mit Lüfterdrehzahlen von 1300 RPM und einer Lautstärke von nur 24-25 dBA sehr leise.
Allerdings steigen durch die niedrigen Standard-Drehzahlen die Durchschnittstemperaturen auf 75°C. Aber das sollte kein Problem sein, da man die Lüfterkurve einfach in der Radeon Software anpassen kann.
Wir empfehlen, die Einstellungen beizubehalten, da eine um wenige Grad niedrigere Temperatur das Spiel-/Arbeitserlebnis kaum beeinflussen wird – eine höhere Lautstärke aber durchaus.
MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X
Spezifikationen:
- Anschlüsse: 3 x DisplayPort, 1 x HDMI
- Boost Takt: 2607 MHz
- Abmessungen: L: 277 mm, B: 130 mm, H: 51 mm
Vorzüge:
- Signifikante Werkübertaktung
- Exzellente Kühlleistung
Nachteile:
- Keine
Preisgestaltung
Leider hat MSI keine UVP für die MSI Radeon RX 6600 XT Gaming X bekannt gegeben.
Design
MSI’s Gaming X Karten gehörten bei den letzten GPU-Generationen jeweils zu den besten Varianten. Insbesondere das Gaming X Trio Design.
Die RX 6600 XT bekommt nicht dieses Trio-Design spendiert, wahrscheinlich weil der 160W Chip mit einem Dual-Lüfter-Kühlsystem ausreichend gekühlt werden kann.
Die Optik ist etwas “gamiger” als bei den Karten von Sapphire und XFX. Schwarze Abdeckung um die Lüfter, die Seiten und die Rückseite dominieren, durchbrochen von einigen silbernen Akzenten für einen markanten Look.
Seitlich und neben den Lüftern gibt es dezente RGB-Beleuchtung.
Die Backplate besteht aus Metall. Insgesamt ein tolles Design.
Leistung und Übertaktungspotenzial
Laut Specs liegt der Boost Takt dieser Karte bei 2607 MHz. Der durchschnittliche In-Game Takt weicht allerdings mit 2640 MHz davon ab. Die Karte taktet also höher als angegeben.
Interessanterweise blieb das Übertaktungspotenzial dieser GPU deutlich hinter den Erwartungen zurück. Mit Custom-Übertaktung sind knapp über 2650 MHz drin, während XFX und Sapphire problemlos über 2700 MHz erreichten.
Kühlung und Geräuschkulisse
Jetzt kommen wir zum Verkaufsargument schlechthin dieser Karte: Lautstärke und Temperaturen.
Beim Zocken drehen die Lüfter der Gaming X mit 1560 RPM bei durchschnittlich 66°C. Die niedrigste Durchschnittstemperatur im Testfeld (mehr dazu später). Die Lautstärke liegt bei moderaten 30 dBA.
Damit ist die Karte etwas lauter als die Sapphire, insgesamt aber sehr leise.
ASUS RX 6600 XT STRIX OC
Spezifikationen:
- Anschlüsse: 3 x DisplayPort, 1 x HDMI
- Boost Takt: 2607 MHz
- Abmessungen: L: 243 mm, B: 134 mm, H: 52 mm
Vorzüge:
- Beste Werkübertaktung
- Sehr hohes Übertaktungspotenzial
Nachteile:
- Laut und schlechte Lüfterkurve ab Werk
- Extrem hoher Preis
Preisgestaltung
Es ist kein Geheimnis, dass ASUS’ Strix Modelle immer zu den teuersten Varianten einer GPU gehören. Hier bildet die RX 6600 XT keine Ausnahme mit einer UVP von 549€ für ASUS’ Karte.
Egal wie gut die Werkübertaktung und Kühlleistung der Strix OC ist – einen solchen Preisanstieg kann man nicht rechtfertigen.
Design
Die Strix-Serie gibt es schon seit Jahren und Fans werden auch dieses Modell mögen. Die ASUS RX 6600 XT STRIX OC vermittelt mit ihrer Schwarz-Silber-Optik an Bug, Heck und den Seiten einen hochwertigen Eindruck.
Anders als viele Strix Karten kommt sie trotz des großen Namens nur mit zwei Lüftern daher.
Ein wenig RGB-Beleuchtung findet sich seitlich, auf der Rückseite prangt eine Metall-Backplate.
Leistung und Übertaktungspotenzial
Auch bei der RX 6600 XT bekommt ASUS keine Sonderbehandlung spendiert – der Boost-Takt ab Werk liegt bei 2607 MHz. Der durchschnittliche Takt unter Spiele-Volllast liegt mit 2615 MHz fast genau auf diesem Wert. Die Specs halten also, was sie versprechen.
Allerdings wird es beim Übertakten interessant:
Durch Anheben der Power Limits kann der Takt dieser ASUS-GPU auf bis zu 2797 MHz gesteigert werden! Das ist der höchste Custom-Übertaktungswert, den wir bei einer RX 6600 XT gesehen haben. Eine solche Übertaktung bringt in Spielen bis zu 10% mehr FPS.
Kühlung und Geräuschkulisse
In Sachen Übertaktung glänzt ASUS’ Strix OC, bei der Akustik enttäuscht sie allerdings. Mit Werkseinstellungen läuft die Karte mit 59°C sehr kühl. Möglich wird dies allerdings durch eine enorm aggressive Lüftersteuerung, die die Drehzahl auf bis zu 2000 RPM und die Lautstärke auf 41 dBA treibt.
Für die meisten Nutzer ist das viel zu laut. Über den Silent-BIOS-Schalter kann die Lüfterkurve zwar etwas geglättet werden, mit 1565 RPM und 34,4 dBA ist die Lautstärke aber immer noch recht hoch bei dann 65°C GPU-Temperatur.
Es ist auf jeden Fall möglich, die Lüfterprofile anzupassen um optimales Verhältnis aus Temperatur und Lautstärke zu erreichen. Wir bewerten hier allerdings das Out-of-the-box-Erlebnis.
ASRock Radeon RX 6600 XT Phantom Gaming D
Spezifikationen:
- Anschlüsse: 3 x DisplayPort, 1 x HDMI
- Boost Takt: 2607 MHz
- Abmessungen: L: 305 mm, B: 131 mm, H: 48 mm
Vorzüge:
- Beste Übertakterin
- Beste Kühlleistung
Nachteile:
- Hohe UVP
Preisgestaltung
ASRocks Designs sind generell gut, landen in unseren Bestenlisten für AMD-GPUs normalerweise aber nicht auf den vorderen Plätzen, da die Konkurrenz meist das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Auch dieses Mal liegt die UVP mit 500€ über der Konkurrenz, aber die Möglichkeiten der ASRock Radeon RX 6600 XT Phantom Gaming D konnten wir nicht ignorieren.
Angesichts der aktuellen Lage ist dies für eine RX 6600 XT allerdings ein sehr guter Preis.
Design
Wie bei den meisten der hier vorgestellten Karten dominiert auch bei ASRocks Phantom Gaming schwarz den Look, ergänzt durch einige rote Akzente.
Auf der Front kommen gleich 3 Lüfter zum Einsatz, daher ist dies mit 305mm die längste Karte im Vergleichstest.
Die Backplate besteht aus Metall.
Leistung und Übertaktungspotenzial
Mit einem Boost Takt von 2607 MHz auf dem Papier sieht alles nach Referenz-Design aus. Der durchschnittliche Takt unter Last liegt allerdings mit 2660 MHz höher als bei allen anderen Karten im Test. Kann eine Custom-Übertaktung die Performance über ASUS-Niveau heben?
Übertakter konnten einen Durchschnitts-Takt von satten 2740 MHz aus der Karte kitzeln. Das ist höher als MSI, XFX und Sapphire und minimal niedriger als die STRIX OC.
Der Speichertakt lässt sich auf 2320 MHz anheben, deutlich höher als die 2275 MHz der ASUS.
Insgesamt ist die RX 6600 XT Phantom Gaming D damit die schnellste übertaktbare GPU im Testfeld.
Kühlung und Geräuschkulisse
Obwohl sie zu den schnellsten RX 6600 XT zählt, bleiben die Temperaturen extrem niedrig. Dank der größeren Bauform mit 3 Lüftern und 305 mm Länge erreicht die GPU gerade mal 60 Grad bei nur 29 dBA Lautstärke (1430 RPM).
Das sind nur 2 Grad mehr als die ASUS, jedoch ohne eine Lüfterdrehzahl von 2000 RPM wie bei der Strix OC!
Zusammengefasst: niedrige Drehzahl, niedrige Lautstärke und niedrige Temperaturen.
Fazit – Welche RX 6600 XT Grafikkarte sollten Sie kaufen?
Von den fünf vorgestellten RX 6600 XT GPUs verdient die ASRock Radeon RX 6600 XT Phantom Gaming D den Titel “Beste Gesamtperformance”. Sie ist auch die beste Übertakterin und aktuell die günstigste der GPUs.
Obwohl die ASRock momentan den niedrigsten Preis bei Amazon hat, liegt die UVP nach wie vor bei 500€.
Geht man von einer Normalisierung der GPU-Preise aus, wäre die Sapphire RX 6600 XT Pulse OC als günstigste der High-End Modelle die beste Wahl fürs Budget.
Auch die Modelle von XFX und MSI sind hervorragende Optionen. ASUS’ Strix punktet zwar mit Höchstleistung, das Out-of-the-Box Erlebnis überzeugt aber nicht vollends.
Wir hoffen, dieser ausführliche Vergleich hilft Ihnen bei der Auswahl der richtigen RX 6600 XT für Ihr System!